4 Monate Beschäftigungspilotin Bad Dürkheim

20.06.2016 CJD Neustadt « zur Übersicht

Seit vier Monaten gibt es die Beschäftigungspilotin in Bad Dürkheim.

Kornelia List ist zuständig für die Erfassung der Daten und Kompetenzen von Flüchtlingen und deren Zuführung zur Arbeitsagentur, um durch den Zugang zum Arbeitsmarkt eine zügige Integration zu ermöglichen. Weiterhin hilft sie der Erstellung von Lebensläufen und beantwortet Fragen der Flüchtlinge zum Arbeitsmarkt in Deutschland. Die Finanzierung der Beschäftigungspilotin erfolgt im Rahmen des Europäischen Sozialfonds durch das Land Rheinland-Pfalz, die Agentur für Arbeit Landau und den Kreis Bad Dürkheim.

Waren die ersten beiden Wochen noch sehr geprägt von sich einrichten, organisieren und zurechtfinden, fing dann sofort das Netzwerken an. Die Flüchtlinge erreicht man am besten über die Ehrenamtlichen oder kooperative Hauptamtliche, so dass es ganz wichtig war, viele Kontakte zu knüpfen und zu vielen Treffen und Cafés zu gehen. Mit der Zeit stellte sich aber heraus, dass die Nachhaltigkeit dieser Arbeit entscheidend von dem Vertrauen ist, dass man mit den Flüchtlingen und den Betreuern aufbaut. Pures „abgrasen“ von Adressen bringt nur einen kurzen, unbedeutenden Erfolg.

Mit zunehmender Präsenz in Bad Dürkheim und im Landkreis hatte es sich bald herumgesprochen, dass es die Beschäftigungspilotin gibt. Viele Flüchtlinge wollen arbeiten und viele Betreuer sind froh, dass es eine Ansprechpartnerin für offene Fragen zu Thema Arbeitsmarkt gibt. Die Zusammenarbeit funktioniert mittlerweile sehr gut. Die Beschäftigungspilotin steht für alle Fragen zur Verfügung, erfasst die Kompetenzen, berät in Anerkennungsfragen, vermittelt Kontakte und begleitet die Flüchtlinge auch zum Erstgespräch in die Arbeitsagentur, falls das erwünscht ist.

Ein guter Einstieg in eine Arbeitsstelle ist oft ein Praktikum. Hierüber können sich zukünftiger Arbeitgeber und Flüchtling kennenlernen und herausfinden, ob Qualifikation und Chemie stimmt. Auch hier steht die Beschäftigungspilotin hilfreich zur Seite.

Großer Knackpunkt sind die Sprachkenntnisse, die leider oft sehr gering sind. Aber die Offenheit, die Lernbereitschaft und der Wille zu Arbeiten überwindet so manche Schwierigkeit. So konnte ein junger Mann in eine Bäckerei vermittelt werden, ein anderer hat ein Praktikum bei einem Friseur absolviert, ein weiterer hat in einer Schule hospitiert. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt und die damit einhergehende Integration der Flüchtlinge geht sicher nicht „alla hopp“, aber die Beschäftigungspilotin kann einen entscheidenden Schritt dazu beitragen.