Begleiten psychisch kranker Erwachsener
Das CJD Neustadt bietet chronisch psychisch kranken Menschen seit 1994 die Möglichkeit, in Wohngemeinschaften sowie auch in eigenen Wohnungen von sechs Pädagogen verschiedener Berufssparten ambulant begleitet zu werden. Die zur Verfügung stehenden 32 Wohngemeinschaftsplätze verteilen sich auf die Häuser Talstraße (seit 1994), Richard-Wagner-Straße (seit 2012) und Haus Arndtstraße (seit 2015). Letzteres wurde in Kooperation mit dem Immobilienbüro Wässa-Bohrmann unter den gesetzlichen Regelungen des Landesgesetzes über Wohnformen und Teilhabe Rheinland-Pfalz eröffnet. Weiterhin werden zurzeit 15 Klienten in ihren eigenen Wohnungen begleitet. Grundlage der Zusammenarbeit sind die gesetzlichen Bestimmungen der Paragraphen 53 ff Eingliederungshilfe SGB XII, welche bis zum Jahr 2020 in das neue Bundesteilhabegesetz übergehen.
Die Krankheitsbilder der zu begleitenden Klienten sind vielfältig. Schwerpunktmäßig sind hier die verschiedenen Formen der Depression, der Persönlichkeitsstörung und der Schizophrenie zu nennen sowie weitere Erkrankungsbilder, die im ICD 10 (von der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegebene internationale Klassifikation der Krankheiten) aufgeführt sind.
Die Arbeit mit den Klienten erfordert eine Methodenvielfalt, die in einer wertschätzenden und vertrauensvollen Beziehungsarbeit stattfindet. Wir arbeiten situations-, ressourcen- und klientenzentriert. Grundlage unserer Tätigkeit ist der individuelle Hilfeplan des Landes Rheinland-Pfalz, der die fünf Lebensbereiche Wohnen, Arbeit/Beschäftigung, Freizeit, Soziale Beziehungen und Gesundheit abdeckt. Ziel unserer Arbeit ist, die Klienten zu befähigen ein aktives, sinnhaftes, zufriedenes, eigenverantwortliches und würdevolles Leben zu führen und sich als gleichberechtigtes Mitglied unserer Gesellschaft zu sehen und an ihr teil zu haben.
Die Arbeit erfordert vom Team ein hohes Maß an Fachlichkeit, Flexibilität, Belastbarkeit und Einfühlungsvermögen. Um die im individuellen Hilfeplan formulierten Ziele zu erreichen, ist es auch erforderlich, in Netzwerken zu agieren, sowohl intern innerhalb der Strukturen des CJD Neustadt als auch extern im vorhandenen Hilfesystem der Versorgungsregion Neustadt/Bad Dürkheim für psychisch kranke Erwachsene.
Noch zu erwähnen ist, dass trotz aller Schwierigkeiten in der nicht einfachen Arbeit mit den psychisch kranken Erwachsenen auch Spaß und Humor nicht zu kurz kommen dürfen. Und das ist gut so!