Familienbildung im Landkreis Germersheim

06.05.2016 CJD Germersheim « zur Übersicht

Im Landkreis Germersheim sind insgesamt acht Träger am Netzwerk „Familien stärken“ im Rahmen des Gesamtkonzepts „FamoSA“ (= Familienorientierte Soziale Arbeit) beteiligt. Im gerade erschienenen Sachbericht für das Jahr 2015 werden die Ergebnisse der Arbeit des Netzwerks gewürdigt. Das CJD ist im Sachbericht mit dem Stadtteilladen Kleine Au in Germersheim, der Familienbildung an der Kita Sonnenschein und der Netzwerkarbeit im Familienbüro Hagenbach vertreten.

Der Stadtteilladen besteht seit 12 Jahren und wird aus Mitteln des Landkreises und der Stadt Germersheim finanziert. Er wird in einem Trägerverbund bestehend aus CJD, Caritas, IB, Kinderschutzbund und Diakonie durchgeführt. Das CJD stellt mit einer ganzen Stelle den Hauptansprechpartner Kurt Fix und wird durch eine weitere halbe Stelle vom Caritas unterstützt, die weiteren Träger ergänzen die Angebote auf Honorarbasis.

Es findet u.a. ein Müttertreff/Frauenfrühstück, regelmäßige Hausaufgabenhilfen, Soziale Gruppenarbeit für die Familien in der Kleinen Au sowie je eine betreute Ferienwoche in den Oster-, Sommer-, und Herbstferien in Kooperation mit den Schulsozialarbeitern vor Ort statt. Abgerundet wird dieses Angebot durch die Initiierung von Stadtteilfesten.

Dass das Konzept „Beratung und Angebote im Stadtteil“ wirkt, beweisen Rückmeldungen der Polizei und des Allgemeinen Sozialen Dienstes des Jugendamtes: es sind Rückgänge bei akuten Krisenfällen zu verzeichnen. Auch die zuständigen Schulen beobachten eine deutliche Verbesserung der Hausaufgabensituation und Förderung von betroffenen Kindern sowie bessere Erreichbarkeit der Eltern.

Das CJD wurde im Mai 2011 beauftragt bedarfsorientierte Familienbildungsangebote und Frühe Hilfen an der Kita Sonnenschein in Germersheim-Sondernheim zu entwickeln. Seitdem wird das Angebots aufgrund des vorliegenden hohen Unterstützungsbedarfs von vielen Familien in Kombination mit einem hohen Migrationsanteil (bei derzeit 14 verschiedenen Nationalitäten innerhalb der Kita) in diesem Stadtteil kontinuierlich angeboten. Gaby Beck und Sonja Scheffler-Lucic organisieren Elterngespräche, Hospitationen in den Kitagruppen, Elternnachmittage zu Themen wie „Wege aus der Brüllfalle“, „Wut“, „Wie lernt mein Kind, nicht mit Fremden zu gehen?“, etc. und Coachings der Erzieherinnen und des Gesamtteams, wie z.B. „Energieverteilung“, „Elterngespräche führen“, etc.

Die Netzwerkarbeit in der Verbandsgemeinde Hagenbach war – bedingt durch einen Personalwechsel im Juni 2015 – zunächst geprägt von der Vorstellung der neuen Ansprechpartnerin Tanja Güner bei sämtlichen Einrichtungen, dem Aufbau von Kontakten und der Abstimmung der Bedarfe in den jeweiligen Einrichtungen.

Von Juni bis Dezember wurden insgesamt acht Familien intensiv beraten, begleitet und betreut. Mit dieser am Bedarf und an der Situation vor Ort orientierten intensiven Begleitung konnten kostenträchtigere Maßnahmen nach dem SGB VIII verhindert werden. Themen und Anliegen der Hilfesuchenden waren dabei: Eheprobleme, Trennung und Scheidung, Schulprobleme und Verhaltensauffälligkeiten des Kindes, schwierige Wohnungsbedingungen und eine Umsiedlung von einer Obdachlosenwohnung in eine für Familien geeignetere Wohnung.