„Steh‘ auf und kämpfe weiter und weiter und weiter“

12.03.2018 CJD Ludwigshafen-Speyer « zur Übersicht

Boxen mit wummernden Beats in Endlosschleife, motivierte Teilnehmer, die sich mit ihrer Persönlichkeit, Vergangenheit und Zukunft in ehrlichen Texten auseinandersetzen, ein Tag im Tonstudio und ein Liveauftritt vor Publikum: der einwöchige Rap-Workshop bei P.U.M.A in Oppau hatte einige Highlights zu bieten. P.U.M.A steht für: Perspektiven, Unterstützung und Motivation zum Aufbruch und ist eine vom Jobcenter Ludwigshafen finanzierte Maßnahme, bei der sich das CJD mit mehreren Bildungsträgern zusammengeschlossen hat.

Der Rap-Workshop wurde über Spenden, die das CJD entweder ohne Zweckbindung oder speziell für die Integration von Migranten erhalten hatte und die über das CJD Spendenparlament an uns weitergegeben worden waren, finanziert.

Das „Rapagogenteam“ von „WhoIam“ aus Mannheim wusste die gut 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer wieder mit kleinen Rap-Einlagen zu begeistern und dazu zu bringen, sich selbst darin auszuprobieren. Das Ziel des Workshops bestand, ganz im Sinne von P.U.M.A darin, die Teilnehmer zu motivieren und sich Dinge zuzutrauen, für die man die eigene Komfortzone verlassen muss. Rap als Teil der Hip-Hop Kultur war hierbei die perfekte Ausdrucksform für die Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren. Sie konnten selbst entscheiden, ob sie einen eigenständigen, persönlichen Text verfassen oder lieber im Team zusammenarbeiten wollten. Ich kann als Teilnehmer des Workshops sagen, dass Rappen und Reimen tatsächlich harte Arbeit sind, wir hatten aber mit Tobi, Meon und Max vom „Rapagogenteam“ tolle Coaches, die einen zwar forderten, aber auch toll unterstützt haben. Tag für Tag wuchs das Selbstvertrauen bei den Nachwuchsrappern und der Beat, die Grundlage des Rap, bohrte sich fast bis an die Schmerzgrenze ins Ohr. Einige Teilnehmer und besonders Teilnehmerinnen entpuppten sich im Laufe der Woche als richtige Nachwuchstalente. Am vierten Tag des Workshops stand ein Besuch im Tonstudio in Mannheim an, bei dem jeder Teilnehmer seinen eigenen Text oder einen „Vierzeiler“ aufgenommen hat. Für genügend Energie während des Studiotages sorgte das Grillen, das spontan ein Teilnehmer übernahm. Neben der Aufnahme stand auch Performancetraining für das letzte Highlight der Woche auf dem Programm: einen Auftritt vor Livepublikum in der Aula des CJD in Ludwigshafen. Man konnte schon während der Generalprobe die Nervosität, aber auch den Stolz der Teilnehmer auf das bisher Erreichte spüren. Nach einer Begrüßung von Andzelika Eisenhut heizten die Profis von „WhoIam“ dem Publikum ordentlich ein und anschließend präsentierten die Teilnehmer ihre Raps, die von so unterschiedlichen Themen wie Glauben, Herkunft, Armut oder Gaming handelten. Besonders im Ohr bei den begeisterten Zuschauern blieb die Hook, der Refrain eines Rap-Songs, den alle Beteiligte gemeinsam getextet haben: „Und fehlt dir mal wieder die Energie – Es geht immer weiter, es endet nie – Steh‘ auf und kämpfe weiter und weiter und weiter.“ Die Rapagogen und alle, die mit den jugendlichen Teilnehmern im Rahmen der P.U.M.A-Maßnahme arbeiten, wünschen ihnen, dass sie einen großen Schub an Motivation aus dem Workshop mitnehmen und ihren Zielen Schulabschluss, Ausbildung oder Arbeit einen Schritt näherkommen.

Der nächste Rap-Workshop fand in der darauf folgenden Woche im CJD Mainz statt, weitere Standorte werden folgen.